was bedeutet nachhaltigkeit eigentlich?

Der Begriff ist allgegenwärtig — auf Produkten, in Unternehmensstrategien, in politischen Reden. Doch was genau meint „Nachhaltigkeit“? Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Klar ist nur: Nachhaltigkeit betrifft ökologische, ökonomische und soziale Bereiche – und ist heute dringlicher denn je.
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Nicht mehr verbrauchen, als nachwachsen und sich regenerieren kann.
die idee dahinter
ist nicht neu. Bereits im 17. Jahrhundert formulierten Förster das Prinzip, nur so viele Bäume zu fällen, wie nachwachsen können – ein Gedanke, der später auf viele Lebens- und Wirtschaftsbereiche übertragen wurde. Der Duden beschreibt Nachhaltigkeit als ein Handeln, „nach dem nicht mehr verbraucht werden darf als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann“.
Mehr als Altpapier und Ökostrom
Heute wird Nachhaltigkeit häufig auf Recycling oder Energiesparen reduziert. Tatsächlich reicht sie aber weit darüber hinaus. Ein Meilenstein war die UN-Umweltkonferenz in Rio 1992 mit der Agenda 21, die forderte: „Global denken, lokal handeln!“ Seit 2015 geben die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGS) der Agenda 2030 die Richtung vor – von Klimaschutz über Armutsbekämpfung bis Bildung und Gesundheit.
Drei Säulen der Verantwortung
Nachhaltigkeit basiert auf drei Dimensionen:
— ÖKOLOGISCH, indem Ressourcen nur im Maß ihrer Erneuerbarkeit genutzt werden.
— ÖKONOMISCH, durch verantwortungs­volles, zukunftsfähiges Wirtschaften.
— SOZIAL, durch gerechte Verteilung, Chancengleichheit und Konfliktprävention.
Erst im Zusammenspiel entsteht echte Nachhaltigkeit.
Wirtschaft in der Pflicht
In der Wirtschaft ist Nachhaltigkeit längst Thema – doch oft bleibt es bei Lippenbekenntnissen. Viele Unternehmen setzen auf Zertifikate wie das EU-Umweltzeichen, EMAS oder ÖkoProfit. Doch Studien zeigen: Wer Nachhaltigkeit wirklich umsetzt, profitiert mehrfach – etwa durch sinkende Betriebskosten, Imagegewinn und besseres Employer Branding.
Österreichs Standortbestimmung
Laut Sustainable Development Report 2024 liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Dennoch bleibt Luft nach oben – insbesondere beim Konsumverhalten, beim Klimaschutz und bei der Energiewende.
Nachhaltigkeit ist kein Trend. Sie ist ein Prozess, der von allen mitgestaltet werden muss – damit Zukunft mehr wird als nur ein Wort.