verstimmter
klang?

Musikinstrumentenbau und Nachhaltigkeit: eine Harmonie zwischen Klang und Umwelt.
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die fertigung von musikinstrumenten
wirft nicht nur künstlerische und klangliche Fragen auf, sondern auch zentrale Aspekte der Nachhaltigkeit. Insbesondere der Einsatz von Tropenhölzern steht im Fokus, da dies oft mit Umweltauswirkungen und der Gefährdung von Ökosystemen einhergeht.
Haben Sie sich jemals gefragt, woher das Holz Ihrer Blockflöte, Geige oder Gitarre stammt? Erinnern Sie sich noch daran, als aus halbwegs brauchbaren Tönen irgendwann echte Musik entstanden ist? Und wissen Sie noch, wo sich Ihr Instrument heute befindet? Diese Fragen werfen nicht nur nostalgische Gedanken auf, sondern verdeutlichen auch die Reise des Holzes von einem lebendigen Baum zu einem Musikinstrument.
Tropenhölzer und ihre Herausforderungen
Traditionell werden Musikinstrumente aufgrund ihrer akustischen Qualität, Festigkeit und Ästhetik aus exotischen Tropenhölzern gefertigt. Doch leider sind diese Hölzer oft bedroht und werden unsachgemäß abgebaut. Die Entnahme von Tropenhölzern gefährdet nicht nur die Biodiversität der Regenwälder, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf den globalen Klimahaushalt.
Ökologische Fußabdrücke reduzieren
Die Aufgabe besteht darin, ökologische Fußabdrücke zu minimieren und gleichzeitig die klanglichen Qualitäten zu bewahren. Die Musikindustrie steht vor der Frage, ob nachhaltige Materialien und innovative Alternativen genutzt werden können.
Wege zur Verbesserung
Hersteller setzen vermehrt auf nachhaltige Praktiken wie die Zertifizierung von Holz (zum Beispiel FSC, Forest Stewardship Council®, internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft), Verwendung von Recyclingmaterialien und Förderung von Reparatur und Wiederverwendung. Die Suche nach einer harmonischen Balance zwischen Klang und Umwelt ist eine ständige Herausforderung, bei der Musiker:innen, Hersteller und Konsument:innen gleichermaßen Verantwortung tragen.
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Der weltweite Umsatz am Musikinstrumentenmarkt beläuft sich im Jahr 2024 auf rund 43 Milliarden Euro (Statista).
Eben!Holz e.V.
In diesem Kontext setzt sich der Verein „Eben! Holz e.V.“ aktiv für den Schutz bedrohter Hölzer im Musikinstrumentenbau ein. Seit 2013 engagieren sich Geigenbauer:innen, Bogenbauer:innen, Musikinstrumentenbauer:innen und Musiker:innen gemeinsam, um den negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Nachhaltiges Musizieren.

Die Bedrohung von Hölzern für Musikinstrumente stellt auch Musikinstrumentenbauer:innen vor existentielle Aufgaben. Alternative Materialien wie Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder recycelte Materialien werden erforscht, um die Nachhaltigkeit in der Musikinstrumentenherstellung zu fördern.

Fazit
Die Musikindustrie muss ihre Praktiken überdenken und verstärkt auf nachhaltige Alternativen setzen, um die langfristige Verfügbarkeit von Instrumentenmaterialien zu gewährleisten und gleichzeitig wertvolle Ökosysteme zu schützen. Eine bewusste Entscheidung für nachhaltigere Materialien kann diese Branche in eine umweltfreundlichere und ethischere Zukunft führen. 
Artenhandel
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) kontrolliert den weltweiten Handel mit gefährdeten Arten von Tieren und Pflanzen sowie ihren Produkten. Die Konvention betrifft etwa 5.000 Tier- und 30.000 Pflanzenarten, die durch den internationalen Handel gefährdet sind. In Österreich ist das Übereinkommen seit 1982 in Kraft.
www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/naturschutz/artenhandel.html