rendite trifft nachhaltigkeit

Mit einem Volumen von rund 300 Millionen Euro zählt der fair-finance bond Fonds zu den relevanten ESG-konformen Anleihefonds im deutschsprachigen Raum. Seit seiner Auflage im Jahr 2013 durch die fair-finance Asset Management Ltd. setzt er konsequent auf nachhaltige Euro-Investment-Grade-Anleihen — und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Österreichischen Umweltzeichen sowie dem renommierten FNG-Siegel mit drei Sternen.
Fotocredit:
istockphoto
seit 2022 liegt
das Management in den Händen von Christian Pail, der den Fonds (AT0000A0Z7W4) seit Mitte 2024 bei Impact Asset Management (I-AM) weiterführt – einem Unternehmen, das kürzlich durch die Übernahme der Erste Asset Management eine neue Größe am nachhaltigen Kapitalmarkt erreicht hat. „Unser Fonds unterscheidet sich durch einen besonders breiten Nachhaltigkeitsansatz“, erklärt der Experte. Dieser umfasst umfangreiche Ausschlusskriterien, einen Best-in-Class-Ansatz sowie eine starke Berücksichtigung sogenannter Use-of-Proceeds-Anleihen wie Green Bonds oder Social Bonds. Besonders wichtig sei auch das Engagement: „Wir führen jedes Jahr direkte Gespräche mit möglichst vielen Emittenten, um deren Nachhaltigkeitsstrategie besser zu verstehen und weiterzu­entwickeln.“
Stark in Zahlen, klar in Werten
Die Positionierung des Fonds im Spitzenfeld in Sachen Nachhaltigkeit wird regelmäßig von unabhängiger Seite bestätigt. Darüber hinaus überzeugt auch die Performance: Im Jahr 2024 erzielte der Fonds eine Rendite von 4,66 Prozent nach Kosten und lag damit leicht über dem Vergleichsindex für Euro-Unternehmensanleihen (4,56 Prozent). Über die letzten fünf Jahre hinweg beträgt die Outperformance gegenüber dem Markt rund 0,15 Prozent – allein in der jüngsten Managementperiode (2022 bis 2024) waren es sogar 0,76 Prozent.
Das Portfolio basiert auf klar definierten ESG-Kriterien. Ausgeschlossen sind Unternehmen aus Sektoren wie Alkohol, Tabak, Glücksspiel, fossile Energien, Kohle, ­Nuklearenergie sowie kontroverse und konventionelle Waffen. Auch Verstöße gegen Menschenrechte, Arbeitsnormen oder internationale Abkommen führen zum Ausschluss. Die Bewertung erfolgt laufend durch externe Datenanbieter. Darüber hinaus wird ein Best-in-Class-Modell angewendet, das innerhalb jeder Branche die nachhaltigsten Emittenten identifizieren soll.
Fotocredit:
istockphoto
„Unser Fonds unterscheidet sich durch einen besonders breiten Nachhaltigkeitsansatz.“
Qualität vor Risiko
Der Anteil an Green Bonds, Social Bonds und Sustainability-Linked Bonds wurde zuletzt auf rund 25 Prozent gesteigert – deutlich mehr als das interne Mindestziel von 16 Prozent. „Diese Anleihen ermöglichen gezielte Investitionen in konkrete Nachhaltigkeitsprojekte“, sagt Christian Pail. Zudem hätten sie sich in volatilen Marktphasen als vergleichsweise wertstabil erwiesen, da nachhaltige Investor:innen langfristiger agierten und somit weniger Verkaufsdruck entstehe. Ein Investment erfolgt primär in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Derzeit entfallen rund 42 Prozent auf Anleihen mit A-Rating, 48 Prozent auf solche mit BBB-Rating. Der Anteil an High-Yield-Anleihen liegt bei nur 1,5 Prozent, jener an Titeln ohne Rating bei 1,8 Prozent. Variabel verzinste Anleihen werden keine gehalten, allerdings befinden sich einige Callable Bonds im Portfolio, bei denen eine variable Verzinsung eintreten könnte – aber auch nur dann, wenn sie nicht zum vorgesehenen Termin getilgt werden. „Solche Titel analysieren wir sehr genau“, so Christian Pail, „denn wir vermeiden bewusst Laufzeitverlängerungen, die zulasten der Investor:innen gehen.“
Kein Deal um jeden Preis
Auch die Entwicklung der Zinspolitik hat Spuren hinterlassen. So liegt der durchschnittliche Kupon derzeit bei knapp unter zwei Prozent, während die durationsgewichtete Rendite bis zur Fälligkeit zuletzt 3,33 Prozent betrug (Stand Ende März). „Nach dem Renditeanstieg seit 2022 war zunächst eine defensive Haltung notwendig“, erklärt Christian Pail. „Inzwischen setzen wir auf eine taktische Durationpositionierung.“ Das bedeutet: Die Zinssensitivität des Portfolios wird flexibel gesteuert – je nach Marktumfeld. Besonders zinssensitive Sektoren wie Immobilien wurden anfangs untergewichtet, während Bereiche wie Finanzwesen und Gesundheitswesen aktuell stärker gewichtet sind. Der Industriesektor hingegen leidet laut Pail unter der Kapitalintensität, höheren Zinskosten und geopolitischen Unsicherheiten – etwa in Bezug auf Handelszölle. Das Kreditrisiko wird im Fondsmanagement durch hohe Diversifikation und fundierte Einzeltitelauswahl kontrolliert. Christian Pail betont: „Gerade weil Unternehmensanleihen ein asymmetrisches Risikoprofil haben, verzichten wir im Zweifel lieber auf ein Investment.“
Mehr Wirkung, breitere Bühne
Ein Fokus liegt auch auf dem Engagement. So wurde 2024 etwa eine Initiative zum Thema Künstliche Intelligenz gestartet. „Wir haben Unternehmen, in die wir investiert sind, gezielt befragt, wie sie KI einsetzen und welche Auswirkungen sie auf Umwelt und soziale Sicherheit erwarten.“ Korrespondenz wurde unter anderem mit AT&T, Orange, Societe Generale, Roche und AstraZeneca geführt. Mit der Integration in Impact Asset Management eröffnen sich neue Möglichkeiten. „Unsere Strategie bleibt gleich, aber durch die Einbindung in ein größeres Analyse- und Vertriebsteam können wir sowohl auf Research-Seite als auch in der Vermarktung deutlich professioneller agieren“, so Christian Pail. Der Fonds ist inzwischen regelmäßig auf Roadshows vertreten und erreicht neue Anleger:innengruppen – ohne dass die bewährte Anlagestrategie verändert wird. Auch strategisch bleibt das Team bei seiner klaren Linie. Größere Umstellungen seien derzeit nicht geplant. Vielmehr gehe es darum, Chancen am Markt zu nutzen und das Rendite-Risiko-Profil kontinuierlich zu optimieren. In puncto Nachhaltigkeit will das Team den Fokus auf Engagement-Initiativen weiter ausbauen – ob einzeln oder in Kooperation mit anderen Investor:innen. „Gerade, wenn es um Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder KI geht, wollen wir einen aktiven Beitrag leisten – als Investoren mit Verantwortung.“
Fotocredit:
Impact-Asset Management GmbH, istockphoto