lagebericht des vorstands

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse
Die Gesellschaft wurde mit Notariatsakt am 9. März 2010 auf Initiative von Markus Zeilinger gegründet und gemäß § 1 Abs. 1 Z 21 BWG (Betriebliches Vorsorgekassengeschäft) konzessioniert. Die im Jahr 2023 begonnene gruppenweite Umstrukturierung wurde 2024 insofern abgeschlossen, als dass die fair-finance Transformation GMBH auf die fair-finance Vorsorgekasse AG verschmolzen wurde (eingetragen mit 17.07.2024). Aktionäre der fair-finance Vorsorgekasse AG sind nunmehr die Sinnova Impact Development KG (79,998 %) und die Sinnova Crossborder Shareholders GMBH (20,002 %).
Am 30.09.2024 haben die Aktionäre im Rahmen eines Aktienkaufvertrages 100 % der Aktien an der Gesellschaft an die BONUS Pensions­kassen AG, welche die Eigentümerin der BONUS Vorsorgekassen AG ist, verkauft. Diese Transaktion steht unter verschiedenen Bedingungen, wobei die wesentliche Bedingung, die Nichtuntersagung durch die Finanzmarktaufsichtsbehörde am 18.02.2025 erfüllt wurde. Der Abschluss der Transaktion, das sogenannte Closing, wird für das zweite Quartal 2025 erwartet.
Die fair-finance Vorsorgekasse AG ist Gesellschafterin der Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. (ESA).
Entwicklung der Branche
Das Jahr 2024 stand ganz im Zeichen von Zinssenkungszyklen und den Wahlen in den USA. Die Aktienmärkte konnten nach wie vor gute Ergebnisse erzielen. Die Wirtschaftsentwicklung gehen weit auseinander. Während die US-Wirtschaft nach wie vor ein hohes Zinsniveau verträgt, schwächeln in Europa vor allem die Industrienationen Deutschland und Frankreich, was zu deutlich Zinssenkungen führte. Der Euro verlor vor allem im vierten Quartal gegenüber dem US-Dollar.
Vor allem in der zweiten Jahreshälfte ist die Volatilität deutlich angestiegen.
Seit Einführung der Abfertigung Neu im Jahr 2003 konnten die Vorsorgekassen ein Ergebnis von durchschnittlich 2,20 Prozent pro Jahr erwirtschaften.
Das Gesamtvermögen der Branche beträgt – aufgeteilt auf acht Betriebliche Vorsorgekassen – per Ende 2024 EUR 21,284 Milliarden (VJ: EUR 18,84 Mrd.) und hat sich dank der guten Entwicklungen an den Kapitalmärkten aber auch dem Anstieg der Beiträge um 12,95 Prozent erhöht. Laut Statistik des Vorsorgeverbandes wurden zum Ultimo 2024 für 3,98 Millionen (VJ: 3,95 Mio.) unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende Beitragszahlungen zur Abfertigung Neu geleistet. Die laufenden Beitragszahlungen betrugen EUR 2,55 Milliarden (VJ: EUR 2,30 Mrd.). Die Summe der Auszahlungen ist im Jahr 2024 mit EUR 904,03 Millionen (VJ: EUR 892,06 Mio.) gegenüber dem Vorjahr lediglich um 1,3 Prozent (VJ: 7,48 Prozent) gestiegen. Hier scheint sich die Lage gegenüber den Jahren 2022 und 2023 deutlich entspannt zu haben.
Regulatorische Neuerungen
(BMSVG-Novelle)
Mit dem Inkrafttreten der BMSVG-Novelle per 01.10.2024 sind neue und erweiterte Anforderungen für Betriebliche Vorsorgekassen umgesetzt worden. Wesentliche Themen der Novelle sind:
— OFFENLEGUNGSANFORDERUNGEN: Verpflichtung der Betrieblichen Vorsorgekassen zur Offenlegung der Nachhaltigkeit ihrer Veranlagungen entsprechend europäischen Vorgaben - Aufnahme Betrieblicher Vorsorgekassen in den Anwendungsbereich der Disclosure Regulation
— ZINSGARANTIE: Klare Vorgaben für die Gewährung einer Zinsgarantie sowie für die Werbung. Zusätzliche Angaben in den Veranlagungsbestimmungen betreffend die Modalitäten der Zinsgarantie zur Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit
— DIGITALISIERUNG KONTONACHRICHTEN: Betriebliche Vorsorgekassen können ihre jährliche Kontonachricht standardmäßig digital zur Verfügung stellen
— RISIKOMANAGEMENT: Einführung eines auf das Geschäftsmodell von Betrieblichen Vorsorgekassen ausgerichteten Risikomanagements – deutlich umfassendere Vorgaben an das Risikomanagement
— VERANLAGUNGSVORSCHRIFTEN UND BEWERTUNG: Veranlagungsbestimmungen und -vorschriften sollen explizit Nachhaltigkeits-aspekte berücksichtigen; zudem Wahlrecht zur Erhöhung der AIF-Quote und Derivate, was jedoch eine Dotierung der Kapitalgarantierücklage erfordert. Die fair-finance Vorsorgekasse übt dieses Wahlrecht nicht aus.
Unser Geschäftsverlauf
Per Jahresultimo 2024 ist die Anzahl der Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 6.973 (VJ: 6.534) und jene mit Selbständigen auf 10.607 (VJ: 9.628) angewachsen. Wir haben MEUR 163,55 (VJ: MEUR 148,17) an laufenden Beitragszahlungen, MEUR 5,63 (VJ: MEUR 5,14) an Übertragungen von anderen BV-Kassen und MEUR 3,20 (VJ: MEUR 0,99) an Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften erhalten. Die Anzahl der beitragsfreien Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 243.259 (VJ: 353.002) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten 233.265 (VJ: 232.400). Bei der Zählung erfolgte im Geschäftsjahr eine Änderung von Anwartschaftszeiten auf Anwartschaftsberechtigte, wodurch es zu einer Reduktion – insbesondere bei den beitragsfreien – kam. MEUR 50,35 (VJ: MEUR 57,92) wurden an Leistungen ausbezahlt, was einem Rückgang 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft ist im Geschäftsjahr 2024 auf EUR 1,18 Mrd. gestiegen. Der Marktanteil unserer Gesellschaft liegt gemessen am Vermögen bei 5,55% (VJ: 5,54%). Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang.
Wir danken unseren Kundinnen und Kunden für Ihr Vertrauen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihr Engagement und die außerordentlich hohe Identifikation mit der Vision von fair-finance.
Theory of Change
Entsprechend dem Firmennamen Sinnova für die Unternehmensgruppe, der sich aus den Begriffen Sinn stiftend und innovativ zusammensetzt, sowie der Satzung, dem Leitbild und der Richtlinie zur Nachhaltigen Kapitalanlage der Gesellschaft verstehen wir die Geschäftstätigkeit auch als Auftrag, im Sinne einer „Theory of Change“, zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung der Gesellschaft beizutragen. Hierzu haben wir den Transformationsprozess in 2024 fortgesetzt und ein Projekt zur Weiterentwicklung der nachhaltigen Veranlagungsstrategie gestartet. Mit einem für das Haus adaptierten Ansatz der Theory of Change nutzen wir drei Wirkungskanäle um „die Welt zum Besseren zu verändern.“ Wir nützen jeden Tag unsere Handlungsspielräume so, dass wir bestmöglich auf eine sozial gerechtere und ökologisch zukunftsfähigere Welt hinarbeiten (choice approach). Wir führen konstruktive Dialoge mit unseren Stakeholdern und machen deutlich, wofür wir stehen (voice approach). Und wir fördern und fordern Fairness, Innovation und Sinnhaftigkeit – von uns, der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft (noise approach).
Vermögensveranlagung
Entwicklungen an den Finanzmärkten:
Die Erwartungen der Kapitalmarktstrategen waren zu Jahresbeginn alles andere als rosig - zahlreiche Unsicherheitsfaktoren und Krisenherde waren hier leicht auszumachen. Man hat insgesamt nur mit mittleren einstelligen Renditen auf den Aktienmärkten gerechnet. Gekommen ist es, wie so oft, anders: Die Aktienmärkte waren insgesamt nur schwer in der Aufwärtsbewegung zu stoppen – vor allem das positive Sentiment sowie der anhaltende Hype um die Künstliche Intelligenz sorgten für Kauflaune bei den Investoren. Die Aktienmarktperformance konnte somit an das überraschend starke Vorjahr 2023 anschließen und erreichte bei vielen Indizes > 15 % in vielen Industrieländern und in einzelnen Staaten sogar > 25 %. Dies trotz der erwarteten konjunkturellen Eintrübung in Europa, welche zu sehen und zu spüren war. Nur Anfang August vermochten wenig nachvollziehbare us-Rezessionsängste die Laune kurzfristig an den Aktienmärkten einzutrüben, wo gleichzeitig die Bank of Japan unerwartet eine geldpolitische Wende einläutete. Dies sorgte für einen den größten Tagesverluste im japanischen Leitindex Nikkei 225 mit einem Minus von über 12 % an einem Tag.
Auch die Entwicklungen in den für die Veranlagungsgemeinschaft sehr relevanten Anleihenmärkten folgte nicht den ursprünglichen Erwartungen. Im ersten Halbjahr war die Inflation ein zentrales & marktbeherrschendes Thema. Erst im Juli, als absehbar war, dass man nun den Zentralbankinflationszielen sehr nahe kommt/kommen wird, verlor die Inflationsentwicklung an Bedeutung. Diese Euphorie mündete in einer Anleihen-Rally, wo die Renditen von 10-jährigen US-Treasuries von 4,7 % im Mai bis auf 3,6 % im September gefallen sind. Damit ist der Markt deutlich übers Ziel hinausgeschossen und hat zu diesem Zeitpunkt für die kommenden 12 Monate (Juli 24 – Juli 2025) knapp 10 Zinssenkungen in den USA und sechs Senkungen in Europa eingepreist. Die erwartete Gegenbewegung ging im Anschluss aber schneller vonstatten als angenommen – binnen Wochen (bis zur US-Präsidentschaftswahl im November) stiegen die us-Renditen wieder auf 4,4 % und im Dezember 2024 sogar auf über 4,6 %. Die Volatilität in den Anleiherenditen war somit übers Jahr hinweg erhöht. 10-jährige deutsche Staatsanleihen konnten sich dem Umfeld nicht entziehen und haben sich in der Tendenz ähnlich bewegt wie die US-Pendants, aber insgesamt „nur“ in der Spanne zwischen 2-2,7 %. Die Notenbanken begannen im Jahresverlauf ihre Zinssenkungszyklen, wo die EZB noch vor der US-FED im Juni die Zinsen erstmalig senkte. Im restlichen Jahresverlauf reduzierte die EZB in drei weiteren Sitzungen den Einlagenzins auf letztlich 3 %. Die US-FED startete im September mit einer großen Zinssenkung von 0,5 % und reduzierte im weiteren Verlauf die Federal Funds Rate zwei Mal á 0,25 % auf die Spanne von 4,25-4,5 %. Dadurch ist die Zinskurve über das Jahr hinweg deutlich steiler geworden. Ebenso auch in Europa, wo aber die Zinsstrukturkurve überwiegend am kurzen Ende gefallen ist, während in den USA die Steilheit durch einen Anstieg der Langfristzinsen gestiegen ist. Dieses „bearish steepening“ war in Europa auf laufend schwächere Wirtschaftsdaten zurückzuführen.
Im Bereich der illiquiden Assetklassen ist in 2024 noch keine spürbare Erholung eingetreten. Dies trifft insbesondere auf den Immobilienmarkt zu, der vor allem von Insolvenzen geprägt war.

Entwicklung der Veranlagungs­gemeinschaft: Die beiden stärksten Assetklassen im VG-Portfolio konnten im Berichtsjahr 2024 positive Performancebeiträge für die VG generieren. Beispielsweise manifestierte sich auf den Anleihemärkten die rückläufige Inflation, sowie die daraus resultierende Hoffnung auf Zinssenkungen, in fallenden Spreads & Renditen und sorgte damit für positive Erträge. Ebenso die zuvor angesprochene erfreuliche Entwicklung an den Aktienmärkten konnte die Performance der VG nach oben treiben. Bei den illiquideren Veranlagungen sind leider bei den Assetklassen Immobilien und Private Credit Wertberichtigungen bzw. Abwertungen erfolgt, welche negative Performancebeiträge generiert haben. Insgesamt konnte man das Jahr 2024 mit einer Jahresperformance von +2,76 Prozent abschließen.
Personal und Organisation
Die fair-finance Vorsorgekasse AG hat zum Jahresultimo 2024 14 (VJ: 21) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit einem Vollzeitäquivalent von 11,8 (VJ: 15,6). Im Jahr 2024 wurden zwei Mitarbeitende der Gesellschaft von der Sinnova Holding AG übernommen. Zwei Nachbesetzungen erfolgten mit Dienstbeginn Jänner 2025.
Risikobericht
Die Veranlagung der fair-finance Vorsorgekasse ist auf Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Jährlich wird die Veranlagungs- und Risikostrategie überprüft, bei Bedarf angepasst und unter Beachtung des festzulegenden Garantiezinssatzes für das Folgejahr beschlossen. Komplementiert wird die Veranlagungs- und Risikostrategie durch das Handbuch Risikomanagement. fair-finance steuert das Veranlagungsrisiko durch Diversifikation und eine taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur. Durch eine Reduktion volatiler, überbewerteter Assetklassen und durch Derivate kann das Anlagerisiko reduziert und verändert werden.
Die Summe der einer betrieblichen Vorsorgekasse zugeflossenen Beiträge (brutto) zuzüglich allfälliger übertragener Altabfertigungsanwartschaften sowie allfälliger aus einer anderen betrieblichen Vorsorgekasse übertragenen Anwartschaften stellt einen gesetzlich garantierten Mindestanspruch der Anspruchsberechtigten dar (Brutto-Kapitalgarantie). Darüber hinaus gewährt fair-finance eine Mindestzinsgarantie auf Nettobeiträge, welche für 2024 mit 0,5 % (VJ: 0,5 %) festgelegt war. Auch für das Jahr 2025 wurde ein Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,5 % beschlossen.
Diese Garantievorgaben bergen das Risiko, dass die Vorsorgekasse im Auszahlungsfall bzw. im Falle einer Übertragung einen Zuschuss auf den kapitalgarantierten Wert bzw. auf die Mindestverzinsung des Nettobeitrages zu leisten hat. Diese Zuschüsse werden bei bzw. nach negativen Veranlagungsjahren vor allem bei einer kurzen Liegedauer der Abfertigungsanwartschaften schlagend.
Zur Vorkehrung sind die Vorsorgekassen gesetzlich verpflichtet, jährlich einen Betrag in Höhe von mindestens 0,1 Prozent der Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften der Rücklage für die Erfüllung der Kapitalgarantie zuzuführen, bis 1 Prozent der Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften erreicht sind. Zusätzlich ist für die Zinsgarantie jährlich eine zusätzliche Rücklage in Höhe der mit dem Garantiefaktor multiplizierten Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften zu bilden, wobei der Garantiefaktor mit der Hälfte des Garantiezinssatzes (0,5 Prozent für 2024) festgelegt wird. Die Summe der Garantierücklagen beträgt eur 8.705.078,49 (VJ: MEUR 7,18). Gleichzeitig sind seit dem Geschäftsjahr 2018 Rückstellungen für künftige Kapital- und Zinsgarantieleistungen zu ermitteln und als Verbindlichkeitsrückstellung gem. AFRAC-­Stellungnahme in den Jahresabschluss einzu­stellen. Diese betragen zum 31.12.2024 EUR 237.944,53 (VJ: TEUR 332) für die Kapitalgarantie sowie EUR 179.614,38 (VJ: TEUR 201) für die Zinsgarantie. Im Jahr 2024 wurden EUR 115.260,09 (VJ: TEUR 1.172) Garantieleistungen an Anwartschaftsberechtigte durch die fair-finance Vorsorgekasse geleistet und somit die Bedeutung vor allem der einzigartigen Mindestzinsgarantie für die Anwartschaftsberechtigten unter Beweis gestellt.
Die Gesellschaft unterliegt einer aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Eigenmittelmindestausstattung. Die Eigenmittelerfordernis gemäß § 20 BMSVG beträgt zum 31.12.2024 EUR 2.932.846,90 (VJ: TEUR 2.577). Mit Stichtag 31.12.2024 liegt eine Überdeckung von 5,43 % (VJ: 40,35 %) vor. Die Reduktion im Vergleich zum Vorjahr ist dem Verkaufsprozess der Gesellschaft an die BONUS Pensionskassen AG geschuldet, dessen Signing am 30.09.2024 stattgefunden hat. Mit zweiten Quartal 2025 ist das Closing zu erwarten, nachdem die Zustimmungen der Wettbewerbs- und Finanzmarktaufsichtsbehörde bereits vorliegen. Auch während des laufenden Verkaufsprozesses ist die Einhaltung der gesetzlichen Mindesteigenmittel aufgrund einer schriftlichen Zusage von der aktuellen Eigentümerseite sichergestellt. Die Kapitalzusage erlischt mit dem Closing des Verkaufs an die bonus Pensionskassen AG. Nach dem Closing wird die neue Eigentümerin für die Einhaltung der gesetzlichen Mindesteigenmittel Sorge tragen.
Die unternehmensweiten Risiken werden über das gesamte Geschäftsjahr laufend überwacht. Hierzu ist ein umfassendes Berichtswesen implementiert, das verschiedene tägliche, monatliche und quartalsweise Risikoberichte sowie ad-hoc Berichte umfasst.
Die unternehmensweiten Risiken – darunter die in § 39 (2b) BWG für Banken verpflichtend zu behandelnden Risiken wie Kreditrisiko, Konzentrationsrisiko oder Liquiditätsrisiko – werden mindestens 2-mal im Jahr im Rahmen der „Risk-Talks“ identifiziert, analysiert und bewertet. Die Bewertung der Risiken erfolgt anhand der Kriterien Eintrittswahrscheinlichkeit und Verlusthöhe. Die Ergebnisse inkl. abgeleiteter Maßnahmen werden in der Risikomatrix dokumentiert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden alle relevanten Handbücher und Stellenbeschreibungen überarbeitet, Personalressourcen aufgestockt und es fanden Änderungen in der Geschäftsleitung sowie Änderungen in der Zuordnung der Vorstandsbereiche statt..
Jahresergebnis
Das Geschäftsjahr 2024 wurde mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 1.712.337,82 (VJ: TEUR 1.834) abgeschlossen. Die Rücklagenzuführung zur Kapitalgarantie beträgt EUR 1.173.138,76 (VJ: TEUR 1.031), zur Zinsgarantie EUR 355.579,78 (VJ: TEUR 354). Weiterhin erfolgte im Geschäftsjahr keine Auflösung der Zinsgarantie- und Kapitalgarantierücklagen (VJ: TEUR 433); die Auflösung der nicht gebundenen Kapitalrücklage beträgt EUR 250.000,00 (VJ: TEUR 850). Nach Ausschüttung eines Teils des Bilanzgewinns im Zuge des Verkaufsprozesses der Gesellschaft beträgt der Jahresgewinn EUR 22.098,28 (VJ: TEUR 1.277). Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem Bilanzgewinn von EUR 45.738,33 (VJ: TEUR 1.626) ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum 31.12.2024 EUR 11.838.689,09 (VJ: MEUR 12,1).
Forschung und Entwicklung
Die Gesellschaft hat im Jahr 2024 keine Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen getätigt.
Voraussichtliche Entwicklung
Nach der am 30.09.2024 erfolgten Unterzeichnung des Kaufvertrags zur Übertragung aller Anteile an der fair-finance Vorsorgekasse an die BONUS Pensionskassen AG und dem im zweiten Quartal 2025 erwarteten Closing bereiten wir die Übergabe des Unternehmens an den neuen Eigentümer vor. Nach dem Closing soll der Firmensitz der Gesellschaft an den Firmensitz der BONUS Pensionskassen AG in 1030 Wien, Traungasse 14-16 verlagert werden.
Hinsichtlich des Kapitalmarktes muss auf die Trump’sche Unsicherheit verwiesen werden Es bleibt abzuwarten, was von den Ankündigungen umgesetzt wird und welche Auswirkungen dies sowohl in geopolitscher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht mit sich bringen wird, was auf eine zunehmende Volatilität an den Märkten führen wird.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa schwächelt nach wie vor. Die Lage in den großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich ist weiterhin angespannt. Daher ist in Europa noch mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. Dies sollte eine positive Anleihenperformance zur Folge haben.
Mit der für das Jahr 2025 beschlossenen Veranlagungs- und Risikostrategie sowie mit den Weiterentwicklungen unserer nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie sehen wir uns für das Jahr 2025 gut aufgestellt.
Zudem sind wir überzeugt, dass für Mitarbeiter:innen und Kund:innen die voraussichtliche Übernahme der Aktien unserer Gesellschaft durch die bonus Gruppe bzw. deren Eigentümer Zürich Versicherung und die Generali Gruppe die beste Lösung ist, um einerseits die Vision von fair-finance und ihrem Gründer Markus Zeilinger, mit Geld die Welt zu verändern, wenn auch in adaptierter Art und Weise weiterzuführen und anderseits jene Kapitalstärke eingebracht wird, die notwendig ist, um den Herausforderungen der Zukunft optimal zu begegnen.
Bei unseren Mitarbeiter:innen bedanken wir uns für ihren großen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und ihre hervorragende Arbeit.
Bei unseren Kund:innen bedanken wir uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen.
Mag.a Gabriele Feichter
Mitglied des Vorstandes
Dr. Georg von Pföstl
Mitglied des Vorstandes
Wien, am 11. April 2025