lagebericht des vorstands

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse
Die Gesellschaft wurde mit Notariatsakt am 9. März 2010 auf Initiative von Markus Zeilinger gegründet und gemäß § 1 Abs. 1 Z 21 BWG (Betriebliches Vorsorgekassengeschäft) konzessioniert. Bis zum Jahr 2023 wurden sämtliche Anteile an der Gesellschaft von der Sinnova Holding AG (vormals fair-finance Holding Ag) gehalten. Mit dem steuerrechtlichen Stichtag 31.07.2023 wurde im Rahmen einer größeren gruppenweiten Umstrukturierung das Anteilseigentum an der fair-finance Vorsorgekasse ag von der Muttergesellschaft Sinnova Holding AG an die fair-finance Transformation GmbH, die ebenfalls im Mehrheitseigentum der Sinnova Holding AG steht, abgespalten – die Nichtuntersagung dieser Transaktion im Rahmen eines Eigentümerkontrollverfahrens gem. § 20 Abs 1 BWG erfolgte am 18.12.2023 durch die Finanzmarktaufsicht, die gesellschaftsrechtlich konstitutive Eintragung der Spaltung erfolgte am 05.03.2024. Im Rahmen der gruppenweiten Konsolidierung wurde zudem mit 31.07.2023 durch die Alleineigentümerin Sinnova Holding AG auf die durch die fair-finance Vorsorgekasse AG ausgegebene Ergänzungskapital-Anleihe idHv EUR 1.950.000,00 verzichtet – das Ergänzungskapital wurde daraufhin gem. § 229 Abs 2 Z5 UGB in derselben Höhe in die nicht gebundene Kapitalrücklage eingestellt. Die fair-finance Vorsorgekasse AG ist Gesellschafterin der Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. (ESA).
Theory of Change
Entsprechend dem Firmennamen Sinnova für die Unternehmensgruppe, der sich aus den Begriffen Sinn stiftend und innovativ zusammensetzt, sowie der Satzung, dem Leitbild und der Richtlinie zur Nachhaltigen Kapitalanlage der Gesellschaft verstehen wir die Geschäftstätigkeit auch als Auftrag, im Sinne einer „Theory of Change“, zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung der Gesellschaft beizutragen. Hierzu haben wir 2023 einen Transformationsprozess angestoßen. Mit einem für das Haus adaptierten Ansatz der Theory of Change nutzen wir drei Wirkungskanäle um „die Welt zum Besseren zu verändern.“ Wir nützen jeden Tag unsere Handlungsspielräume so, dass wir bestmöglich auf eine sozial gerechtere und ökologisch zukunftsfähigere Welt hinarbeiten (choice approach). Wir führen konstruktive Dialoge mit unseren Stakeholdern und machen deutlich, wofür wir stehen (voice approach). Und wir fördern und fordern Fairness, Innovation und Sinnhaftigkeit – von uns, der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft (noise approach).
Entwicklung der Branche
Das Jahr 2023 war für die Vorsorgekassen ein herausforderndes Jahr. Geprägt war es nach wie vor von hoher Inflation, steigenden Zinsen und Rezessionsängsten. Die geopolitischen Verwerfungen im Nahen Osten haben vor allem zu Beginn des 4. Quartals zu einem großen Anstieg der Volatilität geführt. Die gesamte Vorsorgekassenbranche hat ein durchschnittliches Veranlagungsergebnis von 4,6 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftet. Seit Beginn konnten die Vorsorgekassen ein Ergebnis von durchschnittlich 2,10 Prozent pro Jahr erwirtschaften.

Das Gesamtvermögen der Branche beträgt – aufgeteilt auf acht Betriebliche Vorsorgekassen – per Ende 2023 EUR 18,84 Milliarden (VJ: EUR 16,56 Mrd.) und hat sich dank der guten Entwicklungen an den Kapitalmärkten aber auch dem Anstieg der Beiträge um 13,77 Prozent erhöht. Laut Statistik der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen wurden zum Ultimo 2023 für 3,95 Millionen (VJ: 3,86 Mio.) unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende Beitragszahlungen zur Abfertigung Neu geleistet. Die laufenden Beitragszahlungen betrugen EUR 2,30 Milliarden (VJ: EUR 2,09 Mrd.). Die Summe der Auszahlungen ist im Jahr 2023 mit EUR 892,06 Millionen (VJ: EUR 830 Mio.) gegenüber dem Vorjahr um 7,48 Prozent (VJ 24,12 Prozent) gestiegen. Nachdem die Auszahlungen in der Gesamtbranche im Jahr 2022 um knapp 25 Prozent gestiegen sind, sind diese wieder deutlich gesunken.
Unser Geschäftsverlauf
Per Jahresultimo 2023 ist die Anzahl der Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 6.534 (VJ: 5.828) und jene mit Selbständigen auf 9.628 (VJ: 8.627) angewachsen. Wir haben EUR 148,17 Millionen (VJ: EUR 131,37 Mio.) an laufenden Beitragszahlungen, EUR 5,14 Millionen (VJ: EUR 4,99 Mio.) an Übertragungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,99 Millionen (VJ: EUR 3,47 Mio.) an Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften erhalten. Die Anzahl der beitragsfreien Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 353.002 (VJ: 318.537) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten 232.400 (VJ: 224.750). EUR 57,92 Millionen (VJ: EUR 40,42 Mio.) wurden an Leistungen ausbezahlt, was einer Steigerung von 43,30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese hohe Steigerung resultiert vor allem daraus, dass drei Anwartschaftsberechtigte mit übertragenen Altabfertigungsansprüchen ausbezahlt wurden. Rechnet man diese drei Berechtigten heraus, liegt die Steigerung der Auszahlungen bei knapp 25 Prozent, was dem Durchschnitt der Steigerung der gesamten Branche im Jahr 2022 entspricht. fair-finance hatte im Vorjahr eine Steigerung der Auszahlungen lediglich in Höhe von 7,04 Prozent gehabt. Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft ist im Geschäftsjahr 2023 auf über eine Milliarde gewachsen und beträgt zum Jahresende eur 1.043 Millionen (VJ: EUR 925,67 Mio.). Der Marktanteil unserer Gesellschaft liegt im Jahr 2023 anhand des Vermögens bei 5,54% (VJ: 5,59 %). Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang.

Wir danken unseren Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und die außerordentlich hohe Identifikation mit der Vision von fair-finance.
Vermögensveranlagung
Das Jahr 2023 war für Investoren ein herausforderndes Jahr. Die Zeichen standen 2023 trotz der erwarteten konjunkturellen Eintrübung insgesamt auf Erholung, sodass globale Anleihen und Aktien trotz wiederkehrender Rücksetzer das Jahr 2023 mit einer sehr positiven Performance beenden konnten.
Neben der rückläufigen Inflation, welche am Markt die Hoffnung auf eine weniger restriktive Gangart der Notenbanken anfachte, lieferten zum Jahresbeginn die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft sowie verbesserte globale Konjunkturaussichten erste positive Impulse für die Finanzmärkte. Im März aufkeimende Probleme im US-Bankensektor, die durch die Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) ausgelöst wurden und kurze Zeit später mit der Notübernahme von Credit Suisse durch die UBS auch in Europa ihre Spuren hinterließen, führten vorübergehend zu erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten und Verlusten bei risikoreichen Assetklassen (insbesondere bei Finanztiteln). Trotz der temporären Turbulenzen im Bankensektor zeigten sich Risikoassetklassen in der ersten Jahreshälfte widerstandsfähig und trotzten den vielen Unsicherheitsfaktoren. Als wichtiger Treiber fungierte hierbei die Euphorie rund um „Künstliche Intelligenz“, wodurch wenige, vorrangig hochkapitalisierte Technologieunternehmen neue Höchststände erzielen konnten und im Umfeld einer geringen Marktbreite die Performance globaler Aktienindizes stützte. Auch realwirtschaftlich konnte die US-Wirtschaft überzeugen und hat die am Anfang des Jahres als sicher geltende Rezession dank eines anhaltend robusten Arbeitsmarkts, hohen Konsums und lockerer Fiskalpolitik abschütteln können. Tatsächlich hat man sogar ein robustes Wachstum verzeichnen können, was ebenso die Märkte unterstützte.
Die Notenbanken setzten im Jahresverlauf ihre Zinsanhebungszyklen mit reduziertem Tempo fort und signalisierten noch im September, dass die Zinsen angesichts der nach wie vor erhöhten Inflation bei gleichzeitig robustem Arbeitsmarkt und hohen Konsumausgaben für längere Zeit auf höheren Niveaus bleiben dürften („higher for longer“). Der Ausblick auf ein langfristig höheres Zinsumfeld führte im Laufe des Septembers zu einer deutlichen Anpassung der längerfristigen Zinserwartungen, was sich in Form von steigenden Renditen manifestierte und einen deutlichen Abverkauf an den Anleihenmärkten zur Folge hatte. Renditen von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen stiegen per Anfang Oktober zwischenzeitlich mit über 3 % auf den höchsten Stand seit 2011. Globale Aktienindizes konnten sich dem negativen Investment-Sentiment nicht entziehen und mussten im Oktober erneute Kursrücksetzer hinnehmen. Aber auch der Angriff der Hamas auf Israel hat zu Nervosität am Aktienmarkt geführt.
In der Eurozone wurde der Einlagenzinssatz von der EZB zuletzt im September auf 4 % erhöht und blieb bis Jahresende unverändert. Die US-Notenbank FED hat den Leitzins zuletzt im Juli auf eine Spanne von 5,25-5,50 % angehoben und ließ diesen bis Jahresende ebenso unangetastet.
Nach drei Verlustmonaten in Folge setzte im November eine Jahresendrally ein. Niedrigere Inflationszahlen in Europa und den USA sowie wiederholte Signale der Notenbanken, dass der Zinserhöhungszyklus mit hoher Wahrscheinlichkeit beendet und Zinssenkungen im Laufe des Jahres 2024 möglich seien, führten zu einem erheblichen Re-pricing an den Zinsmärkten, sodass umfangreiche Zinssenkungen für das kommende Jahr eingepreist wurden. Im Umfeld eines verbesserten Investment-Sentiments und rücklaufender Renditen konnten sowohl Aktien als auch Anleihen im Jahresendspurt deutlich profitieren. Parallel dazu führte das positive Umfeld über sämtliche Anleiheklassen hinweg zur Einengung von Renditeaufschlägen (sog. Spreads) gegenüber deutschen Bundesanleihen.
Entwicklung der Veranlagungsgemeinschaft:
Im ersten Quartal hat sich die Performance der VG moderat entwickelt. Unsere Investments in deutsche Pflegeimmobilien haben sich nicht erwartungsgemäß entwickelt, diese mussten wir im 2. und 3. Quartal abwerten. Auf Grund der deutlich gestiegenen Volatilität zu Beginn des 4. Quartals und unserer hohen Auszahlungen waren wir im Oktober gezwungen unsere Risikopositionen zu reduzieren. Die freiwerdenden Gelder haben wir in gut verzinste HTM Anleihen sowie in Festgelder veranlagt. An der im November und Dezember erfolgten Aktienendrally haben wir durch die Reduktion unserer Risikopositionen nur bedingt teilgenommen. Eine übergewichtete Position in MTM Anleihen und damit verbundene gute Gewinnbeiträge aus kräftig steigenden Anleihekursen konnten diesen Effekt zumindest teilweise ausgleichen. Wir haben das Jahr 2023 mit einer Jahresperformance von 2,48 Prozent abgeschlossen.
Personal und Organisation
Seit 01.09.2023 ist Dr. Georg von Pföstl neues Vorstandsmitglied der Vorsorgekasse. Dipl. Ing. Dr. Helmut Eichert ist mit 31.08.2023 aus dem Vorstand der Vorsorgekasse ausgeschieden. Der Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 21 (VJ: 17) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit einem Vollzeitäquivalent von 15,6. Mit 01.08.2023 wurden sämtliche Gruppenmitarbeitende, die überwiegend für die Vorsorgekasse tätig sind, auch in die Vorsorgekasse umgemeldet.
Risikobericht
Die Veranlagung der fair-finance Vorsorgekasse ist auf Sicherheit, Rentabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Jährlich wird die Veranlagungs- und Risikostrategie überprüft, bei Bedarf angepasst und unter Beachtung des festzulegenden Garantiezinssatzes für das Folgejahr beschlossen. Komplementiert wird die Veranlagungs- und Risikostrategie durch das Handbuch Risikomanagement. fair-finance steuert das Veranlagungsrisiko durch Diversifikation und eine taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur. Durch eine Reduktion volatiler, überbewerteter Assetklassen und durch Derivate kann das Anlagerisiko reduziert und verändert werden. Die Summe der einer betrieblichen Vorsorgekasse zugeflossenen Beiträge (brutto) zuzüglich allfälliger übertragener Altabfertigungsanwartschaften sowie allfälliger aus einer anderen betrieblichen Vorsorgekasse übertragenen Anwartschaften stellt einen gesetzlich garantierten Mindestanspruch der Anspruchsberechtigten dar (Brutto-Kapitalgarantie). Darüber hinaus gewährt fair-finance eine Mindestzinsgarantie auf Nettobeiträge, welche für 2023 mit 0,5 % (VJ: 0,5 %) festgelegt war. Auch für das Jahr 2024 wurde eine Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,5 % beschlossen.
Diese Garantievorgaben bergen das Risiko, dass die Vorsorgekasse im Auszahlungsfall bzw. im Falle einer Übertragung einen Zuschuss auf den kapitalgarantierten Wert bzw. auf die Mindestverzinsung des Nettobeitrages zu leisten hat. Diese Zuschüsse werden bei bzw. nach negativen Veranlagungsjahren vor allem bei einer kurzen Liegedauer der Abfertigungsanwartschaften schlagend.
Zur Vorkehrung sind die Vorsorgekassen gesetzlich verpflichtet, jährlich einen Betrag in Höhe von mindestens 0,1 Prozent der Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften der Rücklage für die Erfüllung der Kapitalgarantie zuzuführen, bis 1 Prozent der Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften erreicht ist. Zusätzlich ist für die Zinsgarantie jährlich eine zusätzliche Rücklage in Höhe der mit dem Garantiefaktor multiplizierten Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften zu bilden, wobei der Garantiefaktor mit der Hälfte des Garantiezinssatzes (0,5 Prozent für 2023) festgelegt wird. Die Summe der Garantierücklagen beträgt EUR 7,18 Mio. (VJ: EUR 6,22 Mio.). Gleichzeitig sind seit dem Geschäftsjahr 2018 Rückstellungen für künftige Kapital- und Zinsgarantieleistungen zu ermitteln und als Verbindlichkeitsrückstellung gem. AFRAC-Stellungnahme in den Jahresabschluss einzustellen. Diese betragen zum 31.12.2023 EUR 331.913,00 (VJ: TEUR 901) für die Kapitalgarantie sowie eur 200.906,00 (VJ: TEUR 372) für die Zinsgarantie. Im Jahr 2023 wurden TEUR 1.172 (VJ: TEUR 301) Garantieleistungen an Anwartschaftsberechtigte durch die fair-finance Vorsorgekasse geleistet und somit die Bedeutung vor allem der einzigartigen Mindestzinsgarantie für die Anwartschaftsberechtigten unter Beweis gestellt. Die unternehmensweiten Risiken werden über das gesamte Geschäftsjahr laufend überwacht. Hierzu ist ein umfassendes Berichtswesen implementiert, das verschiedene tägliche, monatliche und quartalsweise Risikoberichte sowie Ad-hoc-Berichte umfasst.
Die unternehmensweiten Risiken – darunter die in § 39 (2b) BWG für Banken verpflichtend zu behandelnden Risiken wie Kreditrisiko, Konzentrationsrisiko oder Liquiditätsrisiko – werden mindestens zweimal im Jahr im Rahmen der „Risk-Talks“ identifiziert, analysiert und bewertet. Die Bewertung der Risiken erfolgt anhand der Kriterien Eintrittswahrscheinlichkeit und Verlusthöhe. Die Ergebnisse inkl. abgeleiteter Maßnahmen werden in der Risikomatrix dokumentiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden alle relevanten Handbücher und Stellenbeschreibungen überarbeitet, Personalressourcen aufgestockt und es fanden Änderungen in der Geschäftsleitung sowie Änderungen in der Zuordnung der Vorstandsbereiche statt.
Jahresergebnis
Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 1.834.081,24 (VJ: TEUR 275) abgeschlossen. Nach Zuführung der Rücklage zur Kapitalgarantie in Höhe von EUR 1.030.906,85 (VJ: TEUR 923) sowie zur Zinsgarantie in Höhe von EUR 353.940,41 (VJ: TEUR 483) und der Auflösung der Zinsgarantie- und Kapitalgarantierücklagen in Höhe von EUR 432.634,49 (VJ: TEUR 1.335) sowie der Auflösung der nicht gebundenen Kapitalrücklage von EUR 850.000,00 (VJ: TEUR 0) beträgt der Jahresgewinn EUR 1.276.523,47 (VJ: TEUR 125). Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem Bilanzgewinn von EUR 1.626.279,51 (VJ: TEUR 350) ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum 31.12.2023 EUR 12,10 Millionen (VJ: EUR 8,77 Mio.).
Forschung und Entwicklung
Die Gesellschaft hat im Jahr 2023 keine Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen getätigt.
Voraussichtliche Entwicklung
Die Auswirkungen der im Jahr 2023 stark gestiegenen Zinsen auf die globale Konjunktur sowie die geopolitischen Risiken werden unserer Ansicht nach bestimmende Themen im Jahr 2024 sein. Das Zinsniveau – selbst bei einer erwarteten Senkung in 2024 – sowie die Kriege in der Ukraine und Nahost stellen Herausforderungen für die wirtschaftliche Erholung dar.
An den Kapitalmärkten ist mit einer zunehmenden Unsicherheit und Volatilität zu rechen. Nach der sehr „bullishen“ Stimmung Ende 2023 mit stark steigenden Aktienkursen und fallenden Anleihen-Renditen im Nov.-Dez. ist in 2024 mit einem „Rücksetzer“ zu rechnen, der nicht zuletzt durch die derzeit eingepreisten Zinserwartungen durchaus signifikant ausfallen kann.
Der vorsichtige Wiedereinstieg in die Aktienmärkte zum Jahreswechsel hat bereits in den ersten Monaten des Jahres mit weiteren Anstiegen in Technologie-Werten gute Erträge gebracht – vorausschauend wird die Luft für eine weitere Rally jedoch immer dünner. Wir erwarten erhöhte Volatilitäten – mit einer durchgehend guten Entwicklung in Aktienmärkten für 2024 rechnen wir weder im Falle einer Rezession noch in einem Umfeld von zu starkem Wachstum. Eine weitere positive Aktienmarktentwicklung wäre in einem Szenario möglich, wo das Wachstum robust, aber nicht zu stark ist, das positive Sentiment beibehalten werden kann und die Inflation weiterhin graduell auf die Notenbankziele abnehmen würde und nicht wieder zu steigen beginnt – ein schmaler Grat.

Renditen von längerfristigen Staatsanleihen werden laut unserem Basisszenario (volatil) seitwärts tendieren und im Fall einer Rezession sinken. Nach den letzten Renditeanstiegen erscheinen Investment Grade Anleihen insbesondere im Vergleich zu Risikoassets wie Aktien aber auch den Renditeaufschlägen von Unternehmensanleihen attraktiv. Die Renditeaufschläge von Unternehmensanleihen sind zuletzt stark gesunken, sind aber immer noch von ihren Tiefständen recht deutlich entfernt, wodurch auch hier eine durchaus attraktive Bewertung gegeben ist. Wir bevorzugen im aktuellen Marktumfeld Investment Grade Unternehmensanleihen.

Mit der für das Jahr 2024 beschlossenen Veranlagungs- und Risikostrategie sehen wir uns für das Jahr 2024 gut aufgestellt. Wir werden in 2024 unsere Kundenbetreuungs- und Kundenbindungsmaßnahmen verstärken und unser Onlineservice weiter ausbauen.
Bei unseren Mitarbeiter:innen bedanken wir uns für ihren großen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und ihre hervorragende Arbeit. Bei unseren Kund:innen bedanken wir uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und wünschen für die Zukunft alles Gute und viel Gesundheit.
Mag.a Gabriele Feichter
Mitglied des Vorstandes
Dr. Georg von Pföstl
Mitglied des Vorstandes
Wien, am 4. April 2024