kapitalmärkte: neues jahr neue challenge?

Vorhergesehen. Das erste Quartal des neuen Jahres hat die Prognosen und Strategie von fair-finance bestätigt — dabei sahen sich die Anlageexpert:innen nicht nur mit der Inflation, sondern auch mit vermeintlichen Bankenkrisen und Goldilocks-Szenarien konfrontiert.
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„was für ein jahr!“
Ein Satz, der häufiger Begleiter des Anlagejahres 2022 war: Inflation, Krieg, Corona, steigende Energiekosten – sie alle führten dazu, dass Aktien und globale Anleihen gleichermaßen Verluste einfuhren. Dies bedurfte eines hohen Maßes an Agilität und führte aufgrund der deutlich veränderten Rahmenbedingungen zu strategischen Anpassungen in der Asset-Allokation. Die Anlagestrategie selbst wurde nicht verändert! Dass die fair-finance Vorsorgekasse dieses turbulente Jahr vergleichsweise erfolgreich durchschiffen konnte, lag vor allem an der gelungenen Marktanalyse und der Vorgehensweise. Wir erinnern uns kurz: Man besann sich für 2022 auf eine Safety-First-Strategie: Die Aktienquote in den Portfolios wurde teilweise auf unter ein Prozent herabgesenkt, um das Risiko in der Anlage zu minimieren. Auch eine breitere Streuung der Veranlagung und die Investition in Mikrokredite sorgten dafür, dass fair-finance letztlich mit einem Minus von 6,45 Prozent davonkam. Auch 2023 bringt keine Erleichterung der Rahmenbedingungen: Nach wie vor beherrscht das Thema Inflation Märkte, Schlagzeilen und den Alltag der Menschen. Worauf man in dieser schwierigen Situation aber nach wie vor setzt, ist die Expertise von Anlageexpert:innen wie Christoph Siegele – und die bleiben, zumindest vorerst, ihrer Strategie aus dem Vorjahr treu.
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Auch 2023 ist die Inflation tonangebend am Kapitalmarkt und beeinflusst die Anlagestrategie von fair-finance.
Von Goldlöckchen und Bankpleiten
Größtes Sorgenkind ist und bleibt auch in diesem Anlagejahr die Inflation. „Grundsätzlich gingen die Prognosen Ende 2022 davon aus, dass die Gesamtinflation zwar rückläufig sein würde, unter anderem wegen des Rückgangs von Energie- und Rohstoffpreisen, die Kerninflation, also Löhne oder Mieten, jedoch weiterhin hoch bleiben oder sogar über die Headline-Inflation steigen könnte“, so der Portfoliomanager. Anfang des Jahres kam es zu einem stärkeren Rückgang der Inflation als erwartet. Es gab einen Ansturm auf Staatsanleihen, deren Renditen stark gefallen waren, und auch die Wirtschaft in Europa und den USA zeigte sich robust, rekapituliert Christoph Siegele den Jänner: „Mit diesem Aufwärtstrend einhergehend war die Marktmeinung des sogenannten Goldilocks-Szenarios, die bewirkte, dass sogar die Aktienkurse wieder zulegen konnten.“ Für alle, die hier nur Märchen verstehen: Das Goldilocks-Szenario beschreibt dabei das Bild einer stabilen oder sich beschleunigenden Wirtschaft bei gleichzeitigem Rückgang der Inflation. Das zu diesem Zeitpunkt als möglich erachtete Szenario wurde von Marktteilnehmer:innen und Marktstrateg:innen ebenso schnell verworfen, wie es gekommen war. „Die Kerninflation blieb hartnäckig, und auch die folgenden Wirtschaftsdaten waren für viele eine Enttäuschung.“ Im März wurde das immerwährende Inflationsthema unerwartet überschattet: Die Bankenpleite der Silicon Valley Bank in den USA führte zu Bank-Runs, immensen Bargeldabhebungen und Geldtransfers zu anderen Banken. „Zwar konnten die FED und die US-Regierung intervenieren, jedoch schwappte der eigentlich isolierte Vorfall über die Credit Suisse auch nach Europa“, erzählt Siegele. Was diese Ereignisse aber auch mit sich brachten, war eine Performance-Rallye von Staatsanleihen bedingt durch Save-Haven-Flows, also Umschichtungen von Risikoassets zu Staatspapieren. Und dennoch: „Aktien konnten sich bislang erstaunlicherweise gut halten und sind seit Beginn des Jahres flat, teilweise sogar leicht im Plus.“
Die Anlageexpert:innen von fair-finance sind dabei weiterhin zurückhaltend in der Investition in risikoreichere Wertpapiere. Sie haben mehrere Szenarien, die ein Risiko für Anlagen der Vorsorgekasse mit sich bringen können, ausgemacht. „Wir rechnen damit, dass die jüngsten Ereignisse isolierte Einzelfälle waren und keine systemische Krise hervorrufen werden“, verrät der Multi Asset Manager und beschwichtigt: „Eine Bankenkrise haben wir derzeit nicht zu erwarten.“
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Die Hausmeinung bleibt
Auf Basis dieser Inflationsthematik und der Rezessionsängste blieb man der – auch für 2023 avisierten – Safety-First-Strategie des Vorjahres bislang treu. Dieses Vorgehen hat sich im ersten Quartal 2023 durchaus bewährt. Der zwischenzeitliche Aufschwung und anschließende Bankenaufruhr brachten zwar kurzfristig „Abwechslung“ in den Kapitalmarkt, letzten Endes geht die Vorsorgekasse aber für die kommenden Monate davon aus, dass der Fokus zum Thema Inflation zurückkehren wird, verrät Siegele: „Das Anstiegspotenzial für Aktien und Anleihen ist unserer Ansicht nach auf Basis von steigenden bzw. hoch bleibenden Zinsen begrenzt. Somit stellt die Strategie von fairfinance – die auf Absicherung des Zinsrisikos, Anleihen guter Schuldner und die Veranlagung in börsenferne Unternehmen wie Mikrokredite setzt – die zurzeit sicherste Variante für gute Erträge dar. Flexibilität und taktisches Agieren sind dennoch zu jedem Zeitpunkt geboten. Denn: Der Markt hat bekanntlich immer recht.
Im aktuellen Umfeld muss man nach wie vor flexibel bleiben und taktisch agieren — denn der Markt hat bekanntlich immer recht.
Christoph Siegele, Multi Asset Manager der fair-finance Vorsorgekasse AG
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Das herausfordernde Veranlagungsjahr 2022,
das im Durchschnitt aller acht betrieblichen Vorsorgekassen ein Ergebnis von -7,73 % (OeKB) brachte, zieht die langjährige Ergebnisentwicklung dieser Branche deutlich nach unten. Wie deutlich, sieht man in der hier abgebildeten Tabelle, die neben den Performance- und Risikozahlen über die Jahre auch die Nachhaltigkeitsbeurteilung durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) enthält.
Die fair-finance Vorsorgekasse erzielte 2022 das zweitbeste und im mehrjährigen Vergleich seit Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit 2010 sogar das beste Ergebnis der Branche. Dazu gab es 2022 mit Gold A/A+/A+ die höchste je von ÖGUT vergebene Nachhaltigkeitszertifizierung. fair-finance ist die einzige Anbieterin mit einer Mindestzinsgarantie.