im zeichen des mondes
Die einen halten es für harmlose Spinnereien, die anderen schwören darauf: Gärtnern im Mondrhythmus. Mondgärtner:innen gehen mit dem Himmelskörper im wahrsten Sinn des Wortes durch dick und dünn.

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kräftigeres wachstum,
üppigere Blüte, reichere Ernte – das schreiben manche Gartenfreund:innen dem Mond zu. Ihr Hauptargument klingt schlüssig: Wenn der Mond die riesigen Wassermassen der Ozeane in den Gezeiten beeinflussen kann, dann erst recht kleinere Mengen an Säften, die in allen Lebewesen, also auch in Pflanzen, zirkulieren. Entsprechend säen, pflegen und ernten die Mondgärtner:innen im Einklang mit Mondzyklen. Natürlich beachten sie viele Details, aber grundsätzlich heißt es unter anderem: Bei zunehmendem Mond atmet die Erde aus – Flüssigkeiten steigen auf. Beim Ausatmen wird der Pflanzensaft vom Mond angezogen und strömt in die oberen Pflanzenteile. Deshalb sollte Obst etwa während des aufsteigenden Mondes geerntet werden. Wenn nämlich die Früchte gut im Saft stehen, sind sie besonders lange haltbar und weniger anfällig für Pilzbefall.
Ausatmen, einatmen
Die Abstiegsphase des Mondes wird als Einatmen bezeichnet. Nun ziehen sich Wasser und Nährstoffe in die unteren Pflanzenteile zurück. Diese Zeit eignet sich besonders für Heckenschnitt, da dann weniger Pflanzensaft austritt, für Aussaaten und Pflanzarbeiten aller Art oder für die Ernte von Wurzelpflanzen wie Karotten oder Zwiebeln. Kurz bevor der Mond seinen niedrigsten Stand erreicht, sollte man den Rasen mähen und Unkraut jäten, danach wächst beides langsamer.
Die Erfahrung zeigt …
Neben den Mondphasen (Voll-, abnehmender, Neu- und zunehmender Mond) spielen auch die Tierkreiszeichen eine Rolle. Mondgärtner:inen gehen davon aus, dass der Mond jeweils die Kräfte des Sternbilds, in dem er gerade steht, auf die Erde lenkt. Zur Kraftübertragung nutzt er die vier Elemente Feuer/Wärme, Erde, Luft/Licht und Wasser. Je nach Sternbild, in dem der Mond gerade steht, werden für den Mondkalender sogenannte Frucht-, Wurzel-, Blüten- oder Blatttage festgelegt. Daraus leitet sich in Kombination mit dem Mondstand ab, welches Gemüse, welche Blumen, Kräuter und Sträucher jetzt am besten ausgesät, gepflanzt, geschnitten oder geerntet werden. Dazu gibt es bereits viel Literatur. Und selbst wenn man die wissenschaftlich nicht erwiesenen Thesen skeptisch betrachtet, warum nicht einmal versuchen? Die Erfahrung gibt immerhin vielen Gärtner:innen recht. Und: Hilft’s nichts, schadet’s nicht.
Tipps
✱ Rasen, bei Neumond gemäht, wächst schneller; bei Vollmond langsamer, dafür aber dichter
✱ Auch Bäume und Sträucher werden bei Neumond geschnitten
✱ Bei zunehmendem Mond soll man emporragende Pflanzen säen, bei abnehmendem Mond Bodenfrüchte (Karotten, Kohlrabi …)
✱ Kräuter entfalten ihre intensivste Wirkung, wenn sie bei Vollmond geerntet werden
✱ Pflanzen bei zunehmendem Mond umtopfen