geschäftsmodell

ALS VORSORGEKASSE,
die in der Kapitalanlage einen zentralen Hebel für positive Veränderung sieht, möchte fair-finance mit ihren Invest­ments einen Beitrag leisten, damit die Wirt­schaft nachhaltiger und deren Auswirkung auf Gesellschaft und Umwelt weniger schädlich ist. Gleichzeitig ist fair-finance wirtschaftlich erfolgreich und erwirtschaftet eine marktkon­forme Rendite für die Anwartschaftsberech­tigten. Aktuell werden rund 1,1 Milliarden Euro in liquiden (börsennotierte Aktien und Anleihen) und weniger liquiden (u.a. Nachhal­tige Immobilien, Mikrofinanz, Venture Capital oder sustainability-linked-debt) Anlageklassen veranlagt. Der Rahmen, wieviel Kapital in wel­chen Assetklassen investiert werden kann, ist gesetzlich vorgegeben (BWG), die Einhaltung unterliegt der Kontrolle durch die FMA.

Vor dem Hintergrund, dass die nachhaltige Geldanlage zunehmend in Kritik gerät – zu langsam, zu wenig wirkungsvoll, zu optimis­tisch gedacht – wird die (Veranlagungs)Strate­gie von fair-finance aktuell kritisch überprüft und hinterfragt.

Dem Investitionsprozess als zentralen Bereich für die nachhaltige Geldanlage – besonders im sozialen Bereich und in Umweltbelangen – liegt eine eigens adaptierte Theory of Change zugrunde, die in drei unterschiedliche Wirkungskanäle eingeteilt und dargesellt werden kann.
Diese Wirkungskanäle werden bei fair-finance mit choice, voice und noise bezeichnet.
Choice
fair-finance engagiert sich bei Unternehmen und Projekten, die in sozialer und ökologischer Hinsicht Vorreiter sind oder einen Beitrag zur Lösung sozialer und ökologischer Herausfor­derungen leisten. Wer die Wahl (choice) hat, hat die Qual – und um diese zu lindern, hat fair-finance seine nachhaltigen Veranlagungs­grundsätze in einer Richtlinie festgelegt. In dieser ist ausgeführt, wie solche Unternehmen und Projekte identifiziert werden oder in welche Geschäftsfelder oder -praktiken nicht investiert wird. Über ihre Rolle als nachhal-tige Investorin hinaus wählt fair-finance aber auch ihre Partner:innen, Lieferant:innen und Dienstleister:innen sowie ihre Betriebsmittel unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten aus. Die Theory of Change zu leben heißt, Handlungs­spielräume im Sinne eines aktiven Einsatzes für mehr soziale Gerechtigkeit und ökologische Zukunftsfähigkeit zu nutzen.
Voice
Jede Person und insbesondere jeder instituti­onelle Investor verfügt auch über eine Stimme (voice), die es im Sinne der Theory of Change einzusetzen gilt. Konkret lässt sich das über die Ausübung der Stimmrechte von Unternehmen, in die man investiert ist, oder über den Dialog mit Unternehmen praktizieren: Man benennt soziale und ökologische Missstände, unterbrei­tet Verbesserungsvorschläge und versucht auf diesem Weg, mehr Nachhaltigkeit durchzu­setzen. fair-finance ist Gründungsmitglied des Engagement-Netzwerkes „Shareholders for Change" und steht in einem regen Austausch mit allen Manager:innen der investierten Fonds mit dem Ziel der Verbesserung der Nachhaltigkeitskennzahlen der jeweiligen Finanzprodukte. Die Stimme als institutionelle Investorin kann man auch dazu nutzen, einen konstruktiven Dialog mit den eigenen Stakeholdem zu führen, deutlich zu machen, wofür man steht und andere dazu zu motivieren, ebenfalls nachhaltiger zu werden.
Noise
Nachhaltiges Investment hat ein enormes Potential, steht doch die Investition am Anfang beinahe jeder Wertschöpfungskette und lässt sich damit Kapital in jene wirtschaftlichen Aktivitäten lenken, die ökologische und soziale Verbesserungen versprechen. Um dieses Poten­tial auch zu aktivieren, bedarf es einer Mobili­sierung in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik. Eine solche Mobilisierung bedeutet nicht nur, die Idee des nachhaltigen Investie­rens zu propagieren, sondern auch, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, Hemmnisse anzuge­hen, gute Ideen zu unterstützen und sich für solche politisch-rechtliche Rahmenbedingun­gen einzusetzen, die eine Transformation hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsstilen ermöglichen.

Ganz im Sinne von noise steht auch die Öffent­lichkeitsarbeit von fair-finance – so sind Ver­treter:innen des Unternehmens gern gesehene Teilnehmer von Podiumsdiskussionen.
Das so verstandene Konzept einer Theory of Change bedeutet also, die mit dem Geschäfts­modell einer Vorsorgekasse einhergehenden Möglichkeiten auch dafür zu nutzen, um unsere Zukunft zu gestalten. Zukunft ist nicht einfach nur das, was wird, sondern vielmehr das Resultat dessen, was wir im Heute tun. In diesem Sinne folgen wir einer sinnstiftenden Theory of Change und leisten einen Beitrag zur Bewältigung jener drängenden Herausfor­derungen, die uns heute angesichts zahlreicher Naturkatastrophen, gewalttätiger Konflikte und sozialer Missstände so deutlich bewusst sind. Das Geschäftsmodell von fair-finance wurde auch 2023 wieder ausgezeichnet und somit besonders wertgeschätzt. Zum einen in seiner Nachhaltigkeitsausprägung – die ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) prämierte fair-finance mit dem höchstmöglichen Goldzertifikat A+++ - und zum anderen in der besonderen Wahrneh­mung durch das Finanzmagazin „Börsianer“, das fair-finance als innovativste Vorsorge­kasse 2023 sah. Der Grund dafür liegt in der besonders kundenfreundlichen Darstellung der komplexen Kontonachricht, die gemein­sam mit dem steirischen Unternehmen capito in mehreren Sprachstufen vereinfacht wurde. Ein Service, der 2024 weiter ausgebaut und in sechs unterschiedlichen Sprachen angeboten wurde.