gekommen, um zu bleiben

Unser Alltag ist zu einem großen Anteil vom Einsatz künstlicher Intelligenz geprägt. Ein Leben ohne KI ist bereits nur mehr schwer vorstellbar.
Zwei menschen mit VR-Brillen
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TIMA MIROSHNICHENKO /
PEXELS
mit künstlicher intelligenz (KI)
werden Technologien beschrieben, die kognitive Kompetenzen imitieren, zu denen bisher nur Menschen fähig waren. KI bringt uns mit unseren Autos sicher und nahezu selbstständig an den gewünschten Ort, sie übersetzt uns jede beliebige Sprache, sorgt für unsere Cybersicherheit, lässt Suchmaschinen für uns arbeiten, kann für uns zuverlässige Informationsquellen filtern, reguliert unser Smart Home und ermöglicht unseren Einkauf vom Schreibtisch aus. So manche Technologie gibt es bereits seit über 50 Jahren, dennoch liegen durch den rasanten technologischen Fortschritt die großen Veränderungen durch KI noch vor uns.
Künstliche Intelligenz vs. Mensch
Ohne Zweifel vermag KI Aufgaben in einer wesentlich kürzeren Zeitspanne zu erledigen, als ein Mensch dazu fähig wäre. Die durch KI effizientere und automatisierte Arbeitsweise führt zu einer höheren Produktivität und könnte dadurch zukünftig Produktionsstätten wieder zu europäischen Standorten zurückkehren lassen. Kritiker:innen fürchten, dass KI die menschliche Arbeitskraft ersetzen würde. Befürworter hingegen betonen den Vorteil, dass sich „der Mensch“ dadurch auf kreative und komplexe Arbeitsprozesse fokussieren kann. Als weiterer Pluspunkt wird angeführt, dass KI fundierte Entscheidungen und neue Erkenntnisse ermöglicht, da sie eine große Menge an Daten analysieren und daraus – viel früher und in einem größeren Ausmaß als das menschliche Gehirn – Muster erkennt. Darüber hinaus kann künstliche Intelligenz personalisierte Erfahrungen und Empfehlungen bieten, indem sie das Verhalten und die Vorlieben von Nutzer:innen analysiert. Unternehmen vermögen dadurch maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Letzteres freut die Konsument:innen, allerdings hinterlässt es einen schalen Nachgeschmack, wenn man nach einem abendlichen in den eigenen vier Wänden geführten Gespräch mit der oder dem Liebsten über den bevorstehenden Kroatienurlaub am Folgetag mit Ferienunterkünften und Flugangeboten mit ebendiesem Ferienziel auf seinem PC, Tablet und Handy konfrontiert wird.
Stärken und Schwächen
KI kann allerdings zur Reduktion menschlicher Fehler beitragen, insbesondere in Bereichen, in denen Präzision und Genauigkeit entscheidend sind, beispielsweise in der Verbesserung medizinischer Diagnosen. So wurde etwa ein KI-Programm für Notrufe entwickelt, das Herzstillstände mithilfe eines sprachgesteuerten Assistenten genauer und vor allem schneller diagnostiziert.
KI bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, zum Beispiel ethische Fragen und potenzielle Arbeitsplatzverluste. Eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI sind daher von großer Bedeutung.
Ersetzt KI den Menschen?
Ein mulmiges Gefühl bleibt bei vielen Arbeitnehmer:innen: Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem technologische Geräte den Menschen in der Arbeitswelt ersetzt haben? Andreas Renner, akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School, weiß: „Die Bedeutung und das Potential von KI sind erkannt, aber über den konkreten Auswirkungen liegt noch dichter Nebel.“ Eine von ihm beauftragte und geleitete Umfrage unter 100 Topmanager:innen aus vorwiegend mittelständischen Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz ergab, dass 86 Prozent der Befragten überzeugt sind, dass der Einsatz von KI künftig so selbstverständlich wie die Nutzung elektrischen Stroms werde. Nur ein Drittel sieht diese Entwicklung als Gewinn, der Rest der Befragten zeigte sich unentschlossen oder skeptisch. Die Produktivität würde laut der Studie jedoch mit Sicherheit erhöht, davon sind 63 Prozent der Führungskräfte der mittelständischen Unternehmen überzeugt, und mehr als die Hälfte möchte zukünftig KI bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen einen hohen Stellenwert einräumen. „KI-Analysen können tatsächlich Korrelationen bei Betriebsabläufen oder beim Marktgeschehen zutage fördern, an die nie zuvor ein Mensch gedacht hat.“ Fakt ist, dass jede Medaille zwei Seiten hat: KI könnte laut Studie tatsächlich 50 Prozent der Jobs im unteren Management wegrationalisieren, im mittleren acht Prozent, im höheren lediglich ein Prozent. Fix ist: KI ist gekommen, um zu bleiben. Neben den gesetzlichen Absicherungen, die das Europäische Parlament anstrebt, wird es auf die verantwortungsvolle und umsichtige Handhabe jedes und jeder Einzelnen mit diesen Technologien ankommen, damit es gelingt, dass der technische Fortschritt den Menschen zugutekommt, und nicht der Mensch der Technik dient.
ChatGPT ...
... ist ein Chatbot mit künstlicher Intelligenz, der KI – also sich selbst – wie folgt beschreibt:
Künstliche Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern würden. KI- Algorithmen und -Modelle ermöglichen es Computern, Muster zu erkennen, Daten zu analysieren, Entscheidungen zu treffen und sogar menschenähnliche Verhaltensweisen zu zeigen. KI hat das Potenzial, viele Bereiche unseres Lebens zu verbessern, von der Medizin über die Automatisierung bis hin zur Unterhaltung. Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass KI immer noch von Menschen entwickelt und gesteuert wird und daher von den Werten und Vorurteilen ihrer Schöpfer beeinflusst werden kann.
KI-Gesetz
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der EU wird durch das weltweit erste umfassende KI-Gesetz geregelt.
Weitere Infos:
www.europarl.europa.eu